Wohin geht’s für das Studium? Diese Frage sollte nicht nur nach der Qualität der Ausbildung abgewogen werden – auch die Umgebung muss stimmen. Was Leipzig seinen Medizinstudierenden zu bieten hat und was die charmante Metropole im Norden Sachsens ausmacht, verraten uns die Studierenden Jessica und Maximilian.
Lovely Leipzig
Ihr beide habt Euch nach dem Abi entschieden, in Leipzig zu studieren. Was hat Euch damals überzeugt?
Jessica: Ich fand diese Stadt schon immer sehr interessant, sowohl was die Freizeitgestaltung anbelangt als auch die Architektur. Darüber hinaus habe ich viele positive Erfahrungsberichte von FreundInnen und anderen Studierenden erhalten und war sofort begeistert.
Maximilian: Ich bin in Leipzig geboren und aufgewachsen. Dass ich mittlerweile nicht nur gebürtiger, sondern auch Wahlleipziger bin, hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist wohl, dass Leipzig in meinen Augen der Idealtyp einer Stadt ist und sich perfekt zum Studieren eignet.
Jessica: Abgesehen von der guten Qualität der Lehre und der Ausstattung der Fakultät war für mich das Thema Wohnkosten ein wichtiger Punkt. Leipzig ist zwar mittlerweile eine sehr beliebte Stadt für StudieneinsteigerInnen, dennoch sind die Mietpreise im Vergleich zu anderen Großstädten bezahlbar und das Wohnraumangebot kann die Nachfrage noch gut abdecken.
Und wie seht ihr Eure Wahlheimat heute?
Jessica: Wenn ich Leipzig in drei Worten beschreiben sollte, wären das jung, aktiv und innovativ. Man trifft hier auf die verschiedensten Charaktere und Lebensweisen und Menschen, mit denen man auch schnell ins Gespräch kommt. Die Stadt selbst organisiert vielfältige Veranstaltungen von der Buchmesse bis hin zum Stadtfest oder Weihnachtsmarkt – es gibt eigentlich kein Wochenende ohne ein cooles Event, das man besuchen kann.
Maximilian: Ich würde den Worten noch vielseitig, grün und weltoffen hinzufügen. Das Nebeneinander von Altem, Neuem und irgendwas dazwischen gibt Leipzig architektonisch – wie auch in anderen Bereichen – einen ganz besonderen Reiz. Neben den eindrucksvollen Gebäuden finden sich überall in der Stadt größere und kleinere Grünanlagen oder gar ganze Wälder und ein komplexes Netzwerk aus Flüssen und Kanälen. Kurze Wege sind durch ein gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz und viele Fahrradwege gegeben. Leipzig hat unglaublich viel zu bieten und schafft es, die Möglichkeiten und Angebote einer Großstadt mit den Vorteilen einer kleineren Stadt zu verbinden. Keine Betonwüsten, keine endlos dauernden Arbeitswege, keine Identifikationsprobleme. Und wenn Leipzig irgendwas nicht ist, dann anonym.
Was steuert die Leipziger Uni für die Work-Life-Balance bei?
Maximilian: Egal ob sport- oder musikbegeistert, ob engagiert oder einfach nur ganz neugierig, die Universität bietet viele Möglichkeiten, die Freizeit spannend zu füllen. Der Hochschulsport offeriert alle erdenklichen Sportarten und Tanzstile und kostet dabei pro Semester nur relativ wenig – die perfekte Möglichkeit, um etwas Neues auszuprobieren! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lindy Hop oder Shag Tanzkurs in der Swing Connection Leipzig?
Jessica: Es gibt eigentlich keine Sportart, die der Hochschulsport nicht anbietet. Ich selbst habe schon Zumba- und Salsa-Kurse besucht und hatte viel Spaß daran. Für MedizinerInnen, die die Einschreibung in die Hochschulkurse verpasst oder einfach keinen Platz mehr bekommen haben, bietet der Medizinsport ein abwechslungsreiches Spektrum und hier muss man wirklich nur jeden Kurstermin bezahlen, an dem man da war. Es gibt auch eine Vielzahl an Projekten der Universität, bei denen sich junge Leute politisch oder sozial engagieren können, und natürlich jede Menge Musikensembles.
Leipzig bei Nacht: Was sind Eure Top-Spots?
Maximilian: Ganz abhängig, wonach der Sinn steht, hat Leipzig nach Sonnenuntergang für jeden etwas zu bieten: Im Süden lockt die Karl-Liebknecht-Straße mit ihren unzähligen Bars. Wer Lust zum Entdecken hat, sollte auf jeden Fall (auch bei Tag) einmal durch Plagwitz schlendern und wird dort zwischen kleinen Läden und sympathischen Lokalen sicherlich einen angenehmen Ort zum Verweilen finden. Für spannende Konzerte und Talentshows ist beispielsweise das Poolgarden eine gute Adresse. Musikfans kommen auf jeden Fall auch im Werk 2 am Connewitzer Kreuz auf ihre Kosten. Dort treten regelmäßig bekannte wie auch aufstrebende KünstlerInnen auf. Wer Lust auf etwas Kultur hat, sollte sich mal das Programm des Kupfersaals im Leipziger Zentrum anschauen, vom Jazz-Slam über Filmmusik-Konzerte bis hin zu kabarettistischen Lesungen ist zu moderaten Preisen für jeden etwas dabei.
Jessica: Mein persönlicher Favorit ist das Elsterartig. Dort muss man keinen Eintritt bezahlen, es läuft stets gute Musik und der Laden überzeugt mit einem coolen „Abriss-Charme“. Zudem ist es sehr zentral gelegen und bietet über die Woche viele verschiedene Veranstaltungen. Für Mediziner ist der TV-Club ziemlich angesagt. Hier gibt es nicht nur coole Musik und niedrige Preise, sondern auch einen schönen Außenbereich zum Entspannen und Quatschen und für Hungrige wird sogar gegrillt.
Maximilian: Ansonsten ist das Rezept für einen guten Abend in Leipzig aber ganz simpel: Schnappt Euch Eure Freunde, ein paar Decken, etwas zu trinken und ein paar Snacks und macht es Euch in einem der Parks gemütlich.
Und am Wochenende: raus ins Grüne oder shoppen in der City?
Maximilian: Als StudentIn hat man auch in der Woche Zeit, durch die Innenstadt zu bummeln. Die Wochenenden eignen sich bestens, das Umland zu erkunden, besonders den Süden. Egal ob Baden, Sonnen, Fahrradfahren, Inline-Skaten, Tretboot fahren oder Segeln, die vielen Leipziger Seen bieten unzählige Möglichkeiten. Aber auch innerhalb der Stadtgrenzen sollte sich jeder unbedingt mindestens einmal auf das Wasser getraut haben und die vielen Leipziger Kanäle von Bord eines Kanus oder Kajaks aus erkunden. Ansonsten kann ich nur raten, alle grünen Flecken der Stadt, von Rosental bis Clara-Zetkin-Park, zu besuchen. Teilweise findet man dabei überraschende Plätze, so wie den Wackelturm im Auwald.
Jessica: Sehr zu empfehlen ist auch der Leipziger Zoo, dabei lohnt sich als StudentIn jedoch ein Besuch unter der Woche und am besten vormittags. Das Zentrum im Innenstadtring bietet natürlich viele Shoppingmöglichkeiten oder für Leute, die lieber alles an einem Ort haben wollen, kann ich den Sachsen-Park empfehlen. Besonderen Charme haben die zahlreichen kleinen Cafés, vor denen im Sommer auch Menschen auf dem Gehweg sitzen und zusammen singen. Kleiner Tipp: zum Sonnenuntergang auf den MDR-Tower mit einem großartigen Blick über die Stadt.
Der Sommer ist die Zeit für Open-Airs. Habt Ihr Insidertipps für uns?
Jessica: Oftmals gibt es Outdoor-Events im zentral gelegenen Lene-Voigt-Park, an der Moritzbastei MB oder an der Parkbühne im Clara-Zetkin-Park. In der Innenstadt und am Völkerschlachtdenkmal finden ebenfalls Veranstaltungen statt, zum Beispiel Stadtfest oder Sachsen-Beach.
Maximilian: Man sollte sich auf jeden Fall das Klassik Airleben nicht entgehen lassen. Zum Abschluss der Spielzeit tritt das Leipziger Gewandhausorchester einmal im Jahr auf einer großen Open-Air-Bühne im Rosental auf. Wenn sich Jung und Alt mit Picknickkörben, Decken, Campingstühlen und teilweise ganzen Grills treffen, um gemeinsam dem Orchester zu lauschen und dabei einen schönen Abend zu verbringen, ist das immer wieder ein besonderes Erlebnis.
Auch in der kühlen Jahreszeit ist in Leipzig für Abwechslung gesorgt. Was ist empfehlenswert und schont den studentischen Geldbeutel?
Maximilian: Sowohl für die Oper und die Musikalische Komödie als auch für das Schauspiel Leipzig gibt es Studierendenrabatte, die sich wirklich lohnen (beispielsweise 40 % in der Oper, der MuKo und beim Ballett). Außerdem kann man die „Junge Oper Leipzig Card“ (bis 28 Jahre, 10 € pro Spielzeit) erwerben. Damit kann man ab 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rahmen der noch verfügbaren Karten Tickets für 10 € erwerben.
Jessica: Außerdem ist das Kunstkraftwerk ist ein toller Ort, um sich interaktiv und künstlerisch weiterzubilden. Darüber hinaus bietet Leipzig jede Menge verschiedene Museen für jedes Interessenfeld. Im GRASSI Museum beispielsweise ist der Eintritt an jedem ersten Mittwoch des Monats für Studierende kostenlos.
Ein rundes Fazit für eine moderne und l(i)ebenswerte Metropole. Ein letzter Ratschlag für Unentschlossene?
Maximilian: Ihr überlegt, in Leipzig zu studieren und könnt Euch noch nicht entscheiden? Findet jemanden, der oder die Euch die Stadt zeigt und kommt für ein paar Tage vorbei, dann fällt Euch die Wahl ganz leicht. Wenn Ihr dann erst einmal hergezogen seid, nutzt diese wundervolle Stadt nicht nur zum Studieren, sondern auch zum Leben. Macht Euch nicht verrückt (das Studium haben auch schon Unzählige vor Euch geschafft) und konzentriert Euch auch auf Eure Freizeit – eine bessere Zeit im Leben werdet Ihr nie wieder haben.