Sachsens CDU, Grüne und SPD haben am 1. Advent ihre Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen vorgestellt. Im Bereich Hochschulmedizin und im Bereich Soziales schreibt sich die mögliche künftige Regierung einen umfangreichen Aufgabenkatalog zu den Themen Ärztenachwuchs und ärztliche Versorgung in den Koalitionsvertrag.
Koalitionsvertrag in Sachsen: Medizin bald in Chemnitz studieren?
So wolle man den „Masterplan Medizinstudium 2020“ umsetzen und die beiden Medizinischen Fakultäten mit zusätzlichen zweckgebundenen Mitteln ausstatten. Ein Schwerpunkt liege bei der Aufwertung der Allgemeinmedizin, um eine flächendeckende Hausarztversorgung in Sachsen abzusichern.
Außerdem soll ein Modellstudiengang der Medizinischen Fakultät Dresden am Klinikum Chemnitz mit 50 Studienplätzen eingeführt werden. Zusätzlich will man 20 weitere Plätze in Leipzig schaffen.
Zur viel diskutierten Frage, ob ein bestimmtes Kontingent der Medizinstudienplätze Bewerbern vorbehalten bleibt, die später als Hausärzte in die unterversorgten Regionen des Landes gehen, heiß es in dem Papier nun konkret: „Wir erarbeiten ein Landarztgesetz zur Einführung einer Landarztquote.“
Zufrieden äußert sich die Sächsischen Landesärztekammer zu den im Koalitionsvertrag aufgezeigten wesentlichen Handlungsfelder bei der Sicherstellung der medizinischen Versorgung.
Mit der Entwicklung neuer - sektorenübergreifender - Versorgungsformen, wie beispielsweise Gesundheitszentren, der Unterstützung von Praxisnetzen neben der Sicherung selbständiger ärztlicher Tätigkeit, dem Abbau der Bürokratie bei den medizinischen und pflegerischen Berufen, dem Vorantreiben der Digitalisierung im Gesundheitswesen, dem Bekenntnis zum öffentlichen Gesundheitsdienst und diversen weiteren Vorhaben, geben sich die Koalitionspartner ein umfangreiches Arbeitsprogramm für die Legislaturperiode.
"Erfreut bin ich über das klare Bekenntnis zu den Prinzipien der Freiberuflichkeit und der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, aber auch über die Absicht, das Bündnis ‚Wir versorgen Sachsen‘ weiter auszubauen.", betont der Präsident der Landesärztekammer, Erik Bodendieck.
SPD und Grüne lassen nun noch ihre Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen. Die CDU möchte die Koalition auf einem eigenen Parteitag bestätigen lassen.