Haus- und FachärztInnen auf dem Land sind in Sachsen rar gesät. Gleichzeitig ist das Studium der Humanmedizin beliebt wie eh und je, doch die Ausbildungskapazitäten der deutschen Hochschulen sind begrenzt. Mit dem Modellprojekt “Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ schlägt die KV Sachsen seit 2013 zwei Fliegen mit einer Klappe.
Medizin studieren – auch ohne summa cum laude
Das Modellprojekt fördert bereits in sieben Studienjahrgängen jeweils 20 Studierende, die ihr Medizinstudium an der Universität Pécs in Ungarn aufgenommen haben. Für die Dauer der Regelstudienzeit finanziert das Projekt die Studiengebühren. Als Gegenleistung verpflichten sich die angehenden MedizinerInnen, nach ihrem Studium zurück nach Sachsen zu kommen, um die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu absolvieren. Anschließend müssen sie für mindestens fünf Jahre im ländlichen sächsischen Raum als Facharzt bzw. -ärztin tätig sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die jungen MedizinerInnen zwangsläufig in abgelegenen Dörfern niederlassen müssen. Sie arbeiten lediglich außerhalb der Ballungsräume Leipzig/Markkleeberg und Dresden/Radebeul.
Um für die praktische Arbeit optimal vorbereitet zu sein, bekommen die Studierenden eine sächsische Hausarztpraxis für eine Patenschaft zur Seite, in der sie zwölf Tage pro Jahr hospitieren.
Anders als im regulären Bewerbungsverfahren der deutschen Hochschulen ergibt sich die Zulassung nicht nur über die Abiturnote und die Warteliste. Um auch BewerberInnen eine Chance zu geben, die sich gern in den genannten Fachrichtungen in Sachsen niederlassen möchten, deren Abiturnotendurchschnitt jedoch nicht gereicht hat, gibt es mehrstufige Auswahlverfahren, die in Kooperation der KV Sachsen und der Universität Pécs durchgeführt werden. Dabei stehen persönliche Motivation und Eignung an erster Stelle. Weitere Voraussetzungen sind ein Abiturdurchschnitt bis zu 2,6 und die Belegung von mindestens zwei der naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe II. Außerdem müssen die BewerberInnen mindestens die Hälfte ihres bisherigen Lebens in Sachsen verbracht haben.
Ab dem Studienjahr 2020/21 wird das Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) zusätzlich 20 Studienplätze an der Universität in Pécs fördern. Diesen 20 Studierenden wird außerdem die Möglichkeit geboten, neben der Allgemeinmedizin auch die Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie für Öffentliches Gesundheitswesen oder Hygiene und Umweltmedizin zu absolvieren. Demnach werden 2020 sogar 40 freie Studienplätze für das geförderte Medizinstudium an der Universität Pécs vergeben. Um sich über die Bewerbungsmodalitäten, Anforderungen und Förderbedingungen zu informieren, bietet die KV Sachsen folgende Informationstermine an:
Donnerstag, den 7. November 2019
- 16:00 – 18:00 Uhr
- Bezirksgeschäftsstelle Leipzig
Braunstraße 16, 04347 Leipzig - Anmeldung unter: sicherstellung.leipzigkvsachsende
Montag, den 18. November 2019
- 16:00 - 18:00 Uhr
- Bezirksgeschäftsstelle Dresden
Schützenhöhe 12, 01099 Dresden - Anmeldung unter: sicherstellung.dresdenkvsachsende
Dienstag, den 26. November 2019
- 16:00 – 18:00 Uhr
- Bezirksgeschäftsstelle Chemnitz
Carl-Hamel-Straße 3, 09116 Chemnitz - Anmeldung unter: sicherstellung.chemnitzkvsachsende
Bei Fragen zum Modellprojekt steht Ihnen Frau Annett Metsch (0351 8290-657, studieren-europakvsachsende) als Ansprechpartnerin in der KV Sachsen gern zur Verfügung.