Das schriftliche Staatsexamen M2 soll auf nächstes Jahr verschoben werden. Das würde den Studierenden das frühere „Hammerexamen“ zurückbringen. Die Medizinstudierenden wehren sich vehement.
Medizinstudierende und junge Ärzte gegen Verschiebung der ärztlichen Prüfung
Das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) und der Medizinische Fakultätentag (MFT) haben angesichts der aktuellen medizinischen Herausforderungen den zuständigen Ministerien empfohlen, das für April geplante große schriftliche Staatsexamen (M2) auf das Jahr 2021 zu verschieben.
Damit sich die Studienzeit nicht verlängert, solle die Möglichkeit geschaffen werden, bereits für das M2 zugelassene Studierende unmittelbar ins Praktische Jahr (PJ) zu entsenden. Damit müssten die Studenten nach dem PJ zwei Prüfungen ablegen: das M2 und die praktische M3-Prüfung. In früheren Zeiten war dieses „Hammerexamen“ üblich. Eine enorme Belastung für die Studenten.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) lehnt dieses „Hammerexamen“ kategorisch ab und fordert „sollte das M2 nicht wie geplant stattfinden, sollte es entsprechend aktueller internationaler Beispiele erlassen werden“. Es sei fraglich, warum man zukünftigen Ärzten und Ärztinnen zusätzlich zu den erwartbaren psychischen Belastungen während der COVID-19-Pandemie die immense psychische Belastung eines solchen kombinierten M2 und M3 zumuten sollte.
Unterstützung erhalten die Medizinstudierenden vom Bündnis Junge Ärzte (BJÄ): „Diese Prüfung wenige Wochen vorher abzusagen mag im ersten Moment als angemessen in Anbetracht der allgemeine Quarantäne-Bemühungen erscheinen. Im Umkehrschluss führt diese Entscheidung aber zu potentiell demotivierten Studenten im Praktischen Jahr (PJ). Sie könnten ihre Energie in den Folgemonaten nicht vollends in die Versorgung unserer Patienten einbringen, sondern müssten den viermonatigen Vorbereitungsprozess im Rahmen ihres PJs erneut beginnen.“