Nach zähem Ringen hatte sich die große Koalition Ende April auf einen Kompromiss zu den Corona-Hilfen für Studierende verständigt. Bildungsministerin Anja Karliczek wollte den Studierenden ursprünglich nur Kredite anbieten. Auf Druck der SPD kündigte sie allerdings an, zusätzlich zu den Krediten 100 Millionen Euro für Nothilfe zur Verfügung stellen.
Schleppende Corona-Nothilfe für Studierende
Mit diesem Geld solle denjenigen Studierenden in nachweislich besonders akuter Notlage geholfen werden, die ganz unmittelbar Hilfe benötigen und keine andere Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Das Problem: Gerade diese „unmittelbare“ Nothilfe, die über die Studentenwerke abgewickelt werden soll, fließt immer noch nicht. Das Bundesbildungsministerium teilte nun mit, der Bund werde in Kürze „schlanke Förderkriterien“ veröffentlichen. Das Ministerium arbeite mit den Studentenwerken „mit Hochdruck“ daran, dass alle 57 Studierendenwerke die Überbrückungshilfe im Juni anbieten könnten.
Kritik kommt mittlerweile nicht nur von den Studierenden, auch SPD und die Grünen werfen der Bildungsministerin Verzögerungen und unzureichende Umsetzung vor. Kredite mit Verschuldungsgarantie und ein kleiner Nothilfefonds, bei dem alle wesentlichen Punkte unklar sind, seien keine Unterstützung, sondern unterlassene Hilfeleistung.