Ein neues Institut für Allgemeinmedizin soll bei den Studierenden der Medizinischen Fakultät in Leipzig das Interesse für eine Tätigkeit als Landarzt wecken.
Neues Institut für Allgemeinmedizin an der Leipziger Medizin-Fakultät
Die Universität Leipzig hat am Mittwoch, dem 8. November 2023, ein Institut für Allgemeinmedizin gegründet. Maßgeschneiderte Lehrangebote sollen bei Studierenden das Interesse für das Berufsbild des Haus- und Landarztes wecken. Eine Befragung des Jahrgangs 2022 hatte ergeben, dass sich 50,5 Prozent der Absolventen vorstellen können, nach dem Studium als Landarzt zu arbeiten. Daran will die Fakultät nun ansetzen.
Künftig soll eine spezielle Professur wichtige Kenntnisse für eine eigene Praxis vermitteln. Neue Lehrinhalte an der Uni sowie Praktika in ländlichen Regionen sollen für die Arbeit außerhalb von Großstädten begeistern.
Es brauche ein eigenes Institut für weitere Professuren des Bereichs, es brauche Struktur und Wissenschaft, sagte Institutsdirektor Professor Markus Bleckwenn. „Die Allgemeinmediziner werden als Generalisten in einer älter werdenden Bevölkerung wichtiger für die medizinische Grundversorgung sein“, so der Direktor des neuen Instituts. „Durch die Gründung wird sich die Sichtbarkeit der Allgemeinmedizin erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit bei der Einwerbung von Drittmitteln deutlich verbessern“, erklärte Bleckwenn.
In der künftigen Forschung müsse es auch darum gehen, Lösungen zu finden, die neue Arbeitsvorstellungen der Nachwuchsgeneration berücksichtigen. Andernfalls würden junge Hausärzte wieder aus der Praxis aussteigen. Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, weniger Bürokratie, keine unbezahlten Überstunden – künftig stehe aufgrund solcher Vorstellungen pro Arzt nur noch 50 Prozent der verfügbaren Arbeitsleistung zur Verfügung, so Bleckwenn. Der Wandel in der Arbeitswelt sei auch in der ambulanten Medizin angekommen. Sein Institut wolle dazu neue Arbeitsmodelle entwickeln.