In Sachsen haben sich drei Monate nach den Landtagswahlen CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag für eine Minderheitsregierung geeinigt. Themen der Gesundheitspolitik füllen hier fünf von 110 Seiten. Für entsprechende Vorhaben gilt wie für alle anderen Projekte, dass sich CDU und SPD jeweils Mehrheiten suchen müssen.
Fünf Seiten Gesundheit und Pflege: CDU und SPD Sachsen einigen sich auf Koalitionsvertrag
Ausweitung der Landarztquote, Aufwertung des PJ, Anwerbung ausländischer Fachkräfte
Geplant ist zum Beispiel, das Medizinstudium in Chemnitz im Modellstudiengang MEDiC fortzusetzen. Es sollten dort „Räumlichkeiten für eine bestmögliche Lehre“ entstehen. Das war eine Forderung von Studierenden. „Die Pharmazieausbildung in Leipzig werden wir stärken, die Anzahl der Studienplätze erhöhen und Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Ausbildung prüfen“, heißt es außerdem.
Die Förderung des deutschsprachigen Medizinstudiums im ungarischen Pécs soll fortgeführt werden, außerdem solle die „grenzüberschreitende Ausbildung in Kooperation mit der Karls-Universität Prag“ geprüft werden. Die Landarztquote im Medizinstudium soll beibehalten und eine Ausweitung auf Zahnärzte angestrebt werden.
Das Praktische Jahr wollen CDU und SPD aufwerten. „Wir streben eine landesweit einheitliche Aufwandsentschädigung an.“ Um weitere Anreize für eine Tätigkeit im ländlichen Raum zu setzen, wollen beide Parteien ein Sonderzuschlag prüfen.
Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte wird für „unumgänglich“ gehalten. Die Fachkräfte müssten innerhalb eines Monats zu ihrer Berufsanerkennung gelangen können. Für Ärzte und Ärztinnen mit ausländischer Ausbildung sollen Vorschriften zur Kenntnisprüfung dergestalt geändert werden, dass diese als Regelfall vorzusehen ist.