In den letzten Jahren haben sich im sächsischen Sommer für Nachwuchsmediziner ganz besondere, engagierte Projekte etabliert. Summer Schools, die Medizinstudierende in ihrer vorlesungsfreien Zeit für eine bestimmte Region oder für eine bestimmte Fachrichtung begeistern wollen, finden dabei immer mehr Zuspruch. Das Netzwerk „Ärzte für Sachsen“ unterstützte in diesem Jahr gleich vier dieser Lehrangebote in der Sommerpause.
Von Summer Schools und Sommerakademien
Eine Besonderheit in diesem Jahr war die erste Summer School Allgemeinmedizin der Universität Leipzig. Organisiert durch das Institut für Allgemeinmedizin bot die Veranstaltung am 7. und 8. August Studierenden aller Fachsemester in interaktiven Workshops und Fallbeispielen die Möglichkeit, sich mit der Bedeutung von chancengleicher und diskriminierungsfreier Gesundheitsversorgung in der hausärztlichen Praxis auseinanderzusetzen. Mit Schloss Thammenhain hatten die Veranstalter eine faszinierende Location für die Summer School gefunden. Nicht zuletzt darum wurde in Kooperation mit „Ärzte für Sachsen“ hier ein Social Media Videoclip produziert, der die besondere Atmosphäre einfängt und auf künftige Summer Schools der Leipziger Allgemeinmediziner neugierig macht.
Bereits zum zweiten Mal konnte am 21. und 22. August die Summer School Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Dresden und Pulsnitz realisiert werden. Die Medizinstudierenden bekamen hier unter anderem Einblicke in die Multimodale Behandlung von postpartalen Erkrankungen im Rahmen einer Mutter-Kind-Tagesklinik, die videobasierte Bindungstherapie oder die stationäre Traumatherapie. Erfreulicherweise haben die Studierenden für diese Summer School auch weite Anfahrten aus dem Bundesgebiet (Hamburg, Berlin, Heidelberg) und sogar aus Österreich auf sich genommen und nehmen eine große Begeisterung für das Fach Psychosomatische Medizin mit. Die Koordinierungsstelle „Ärzte für Sachsen“ nutzte die Gelegenheit, um den Teilnehmenden das Netzwerk und die vielen Unterstützungsmöglichkeiten in Sachsen vorzustellen.
Der Weiterbildungsverbund Ostsachsen lud in Kooperation mit der Ärzte-Netz Ostsachsen eG Medizinstudierende vom 27. bis 31. August ebenfalls zur zweiten Sommerakademie Ostsachsen ein. Hier konnten die künftigen Ärztinnen und Ärzte mehr über die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in der Facharztweiterbildung und die ärztliche Tätigkeit in der Oberlausitz erfahren. Im Rahmen der Sommerakademie standen Chefärztinnen und Ärzte in Weiterbildung für alle Fragen und Interessen zur Verfügung. Zusätzlich wurden durch Fachvorträge und Hospitationen praktische Informationen zu spezifischen Krankheitsbildern in stationären und ambulanten Bereichen geboten.
Zuletzt war es am 18. und 19. September die mittlerweile 9. Sächsische Summer School Allgemeinmedizin in Dresden, die den Teilnehmenden wichtige Fähigkeiten, Fertigkeiten und Soft Skills für die spätere ambulante Tätigkeit sowie die alltägliche klinische Praxis vermittelte. Neben Workshops zu pathologischen EKGs und interaktiven Fallszenarien wurden im zweiten Schwerpunkt Workshop zur Manuellen Therapie geboten. Außerdem gab es eine spannende Podiumsdiskussion mit erfahrenen Allgemeinmedizinerinnen über die verschiedenen Möglichkeiten der Berufsausübung als Hausärztin oder Hausarzt. Für alle Fragen zu Förderungen und Unterstützungsangeboten stand dabei „Ärzte für Sachsen“ zur Verfügung.
Die Möglichkeiten zum direkten Kontakt mit den künftigen Ärztinnen und Ärzten in Sachsen auf diesen und ähnlichen Veranstaltungen sind neben der Präsentation sächsischer Fördermaßnahmen auf der Netzwerkseite integraler Bestandteil einer gelingenden Nachwuchsgewinnung für die ärztliche Versorgung in Sachsen.