Sachsen steht bei der künftigen Gesundheitsversorgung eine schwierige Operation bevor. Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung bleibe eine Daueraufgabe. Das auch für Gesundheit zuständige Sozialministerium (SMS) hatte ein 2016 erstelltes Gutachten zur Entwicklung des ambulanten Versorgungs- und Arztbedarfes in Sachsen bis 2035 fortschreiben lassen.
Ärztemangel: Sachsen will Versorgung sicherstellen
Das Zentralinstitut für Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) nahm dafür 180 Indikatoren unter die Lupe, darunter die Altersstruktur der Ärzte, Fallzahlen und die Entfernung bis zur nächsten Praxis. So sollen Bedarfe frühzeitig eingeschätzt werden können.
Vor allem in den ländlichen Regionen gelte es gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei gehe es etwa um Arbeitsbedingungen, die jungen Ärztinnen und Ärzten einen Einstieg in das Berufsleben ermöglichen und darum, sie in der Facharztausbildung zu unterstützen.
Die Gutachter empfehlen unter anderem einen Ausbau der Medizinstudienplätze und Programme, um etwa Allgemeinmediziner an eine bestimmte Region zu binden. Als entscheidender Faktor wird die Weiterbildung angesehen, um etwa ärztlichen Nachwuchs für eine Praxisübernahme zu gewinnen. Auch Telemedizin und mobile Angebote könnten dazu beitragen, Versorgungslücken auf dem Land zu schließen, hieß es.
Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV) verwies unter anderem auf das neue Konzept von „Versorgerpraxen“ mit Videosprechstunden. Man sehe weiter Handlungsbedarf, um die ambulante Tätigkeit für Mediziner und bestehende Praxen attraktiver zu gestalten, betonte KV-Vizechefin Sylvia Krug und forderte dabei auch einen Abbau von Bürokratie, um mehr Zeit für Patienten zu haben, und den Einsatz moderner Technik zur Entlastung der Praxen.