Die Oberlausitz will neue Wege für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung im ländlichen Raum entwickeln. Staatsministerin Regina Kraushaar hat dafür Anfang Januar 2025 der Oberlausitz-Kliniken gGmbH (OLK) einen Förderbescheid über 225.000 Euro aus Mitteln des simul⁺InnovationHub übergeben.
Medizinische Versorgung im ländlichen Raum sichern: »Medical Cubes« und zentrale ambulante OP-Zentren
In einem ersten Schritt will das OLK in einer Machbarkeitsstudie untersuchen lassen, wie die medizinische Versorgung durch das Zusammenwirken sogenannter »Medical Cubes« mit zentralen ambulanten OP-Zentren (AOZ) erhalten und weiter verbessert werden kann. Die Studie soll Erkenntnisse liefern, wie sich die Bevölkerung und die Zahl der Ärzte in den kommenden Jahren entwickeln, wo Standorte für die »Medical Cubes« und die AOZ sein könnten, welche rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bestehen bzw. geschaffen werden müssen, ob Ärzte und Patienten für eine solche Lösung aufgeschlossen sind und wie die Chancen sind, ein solches Modell auch in anderen Regionen Sachsens umzusetzen. Erste Ergebnisse sollen Mitte des Jahres vorliegen.
Die Idee hinter dem Projekt sind »Medical Cubes« in Städten und Gemeinden, die medizintechnisch gut ausgestattet werden und in denen nichtärztliches medizinisches Personal arbeitet. In Videosprechstunden erhalten die Patienten Kontakt zu einem Arzt, der im ersten Schritt notwendige Untersuchungen veranlasst, die an Ort und Stelle vorgenommen werden können – wie zum Beispiel die Messung von Blutdruck, Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Labor. Ist dann eine weitere fachärztliche Behandlung erforderlich, wird der Patient an ein AOZ überwiesen und dort von Haus- bzw. Fachärzten weiter versorgt.