Die deutsche Ärzteschaft hat anlässlich des 124. Deutschen Ärztetages am 4. und 5. Mai 2021 die Bundesregierung und den Bundesrat aufgefordert, die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung schnellstmöglich zu beschließen. Die Novelle sei ein „wegweisender Entwicklungsschritt“ für die ärztliche Ausbildung.
Deutscher Ärztetag macht sich für Novellierung der Approbationsordnung und faire PJ-Vergütung stark
Bund und Länder müssten nun zügig ein Finanzierungskonzept für die Reform vorlegen. Sparmaßnahmen dürften nicht zu Lasten der medizinischen Ausbildung beziehungsweise des ärztlichen Nachwuchses gehen.
Für die Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) forderte der 124. Deutsche Ärztetag eine obligatorische existenzsichernde Aufwandsentschädigung. Den Medizinstudierenden müsse die Möglichkeit gegeben werden, sich während des PJ voll auf die Ausbildung zu konzentrieren. Die Aufwandsentschädigung dürfe nicht auf BAFöG-Leistungen angerechnet oder mit Sachleistungen abgegolten werden.
Darüber hinaus forderte das deutsche Ärzteparlament alle noch nicht am bundesweiten PJ-Portal teilnehmenden medizinischen Fakultäten dazu auf, sich diesem Online-Vergabe-Tool anzuschließen. Es sei Medizinstudierenden nicht vermittelbar, weshalb die PJ-Bewerbung für die Lehrkrankenhäuser von neunzehn Universitäten unkompliziert digital möglich sei, aber bei vielen anderen Fakultäten noch Formulare ausgefüllt werden müssten. „Dieser Flickenteppich muss durch die einheitliche Lösung des PJ-Portals ersetzt werden“, so der Ärztetag.
Für die Sächsische Landesärztekammer gehörten auch ein junger Arzt und zwei junge Ärztinnen (zum Teil in Weiterbildung) aus dem Forum „Junge Ärzte“ zu den Delegierten zum Deutschen Ärztetag und brachten die Sichtweise der künftigen Ärztegeneration in die Diskussion ein.
Hintergrund
Am 4. und 5. Mai 2021 fand der 124. Deutsche Ärztetag als Online-Veranstaltung statt. Obgleich virtuell, handelte es sich dabei um die erste große Zusammenkunft der verfassten Ärzteschaft seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Im Zentrum standen die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und Reformvorschläge für ein krisen- und zukunftsfestes Gesundheitssystem in Deutschland.